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Sharing is caring – mit anderen teilen

Sharing is Caring…ist ein Motto, dass nicht nur in Social Media gilt. Teilen heißt sich kümmern, egal, ob du den Nachbarn von den vielen Zucchinis in deinem Garten etwas abgibst und du im Gegenzug etwas von seinen Bohnen abbekommst. Schenken und beschenkt werden macht im besten Fall beiden Seiten Spaß.

Oft muss nur einer den Anfang machen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist jemandem etwas schenken zu wollen oder abgeben zu wollen und er benötigt es nicht. Na und? Es ist in meinen Augen einen Versuch wert. Oft entstehen dabei Gespräche, Kontakte und die Worte “danke” und “bitte” tun gut. Ein Beispiel: im Frühjahr haben wir nach 10 Jahren unsere Küche erneuert und ein paar Schränke von Ikea sind übrig geblieben, 10 Jahre eben, aber noch in Schuss. Klar, es wäre einfacher gewesen sie einfach in den Container zu werfen, aber ich habe mich entschlossen sie doch in einer Kleinanzeigenplattform einzustellen. Keine zwei Minuten später kam ein Anruf aus einem 500 km entfernten Ort, dass genau diese Teile in der Küche fehlen und der Ehemann nächsten Tag kommt. Das Ganze war so nett als Kontakt und wir hatten das Gefühl, dass wir noch jemanden glücklich gemacht haben und nicht sinnlos Ressourcen verschrottet haben. Auch alle bisherigen Kinderfahrräder sind so besorgt und wieder entsorgt worden.

Die Grundlage ist fernab von Profit Dinge zu teilen oder für wenig Geld abzugeben an die, die es gut gebrauchen können. Anders herum tun wir uns mit dem Teilen von Sorgen, Nöten und Hilfe viel schwerer. Dabei bin ich mir sicher, du fühlst dich gut, wenn du jemanden untersützt und auch du darfst nach Hilfe fragen und sie annehmen.

Spannend ist, dass das auf sozialen Medien manchmal leicht ist, um Unterstützung zu bitten, während es gar nicht so einfach ist, die eigenen Kinder zu fragen, ob sie helfen können. Im Grunde genommen gehört Teilen zu uns als menschlichem Rudel und wir sollten es viel öfter ausleben.

Mir tut es immer wieder in der Seele leid, wenn ich in jedem zweiten Vorgarten einer Neubausiedlung ein Trampolin sehe, wo ein einzelnes Kind meist nur kurz drauf herumspringt, wo wenige Meter weiter ein möglicher Mitstreiter wartet. Ähnlich gestaltet es sich mit Rasenmähern, die in fast jedem Gartenschuppen zu finden sind.

Überleg dir, was du gern teilen würdest…eine Fähigkeit, die du dem Nachbarschaftsverein zur Verfügung stellst, deine vielen Äpfel, die du nicht verarbeiten kannst, deine Zeit, die du mit anderen, vielleicht fremden neuen Menschen beim gemeinsamen Kochen verbringst? Hab ein wenig Mut und probiere einfach mal, wie gut es tut auch mit wildfremden Menschen zu teilen oder auch zu tauschen.

Susanne Speer

Grafik-Designerin, Sketchnoterin und Coach, designpiranha